Museumskoffer: Hexenverfolgung in Siegburg
Für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II, ab 7. Klasse
Bitte beachten: Wir führen den Kurs mit Ihren Schülerinnen und Schülern durch. Auf Wunsch können Sie als Lehrkraft/Pädagoge das Thema mit Hilfe des Museumskoffers auch selbstständig bei uns im Museum bearbeiten.
Konzept
In diesem Kurs erfahren die Schülerinnen und Schüler mehr über die Hexenverfolgung in Siegburg während des Dreißigjährigen Krieges. Unser Museumskoffer enthält alle benötigten Materialien und bezieht außerdem Objekte aus unserer Dauerausstellung mit ein. Der Kurs findet im Stadtmuseum statt. Inhaltlich kann er an den Lehrplan angeschlossen oder unabhängig davon behandelt werden – diese Entscheidung treffen Sie als Lehrkraft/Pädagoge.
Inhalt
Zwei Jahre lang wurden in Siegburg vermeintliche Hexen verfolgt. In dem – trotz allem – relativ kurzen Zeitraum von 1636 bis 1638 wurden 40 Prozesse geführt. 37 von ihnen endeten mit einem Todesurteil.
Der Museumskoffer zeigt am Beispiel der Hexenverfolgung, wie sich historische Phänomene und gesellschaftliche Verhaltensweisen analysieren lassen. Gleichzeitig lässt sich das Thema in unsere Zeit übertragen, zum Beispiel wenn wir Außenseiter und Andersdenkende ausgrenzen.
Ablauf: Gruppenarbeit mit Quellenmaterial
Während des Kurses werden verschiedene Fragestellungen bearbeitet. Der Museumskoffer enthält Quellenmaterial, das begreiflich macht, was man im 17. Jahrhundert unter Hexerei verstand. Die Schülerinnen und Schüler erfahren mehr über den ersten Siegburger Hexenprozess und seine Beteiligten: die Verdächtige, die Ankläger und die Richter.
Die Schülerinnen und Schüler widmen sich in Gruppen jeweils einer Fragestellung. Zum Schluss stellt jede Gruppe ihre Ergebnisse vor.
Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Sekundarstufe I:
Hier kann die Hexenverfolgung im Rahmen des Inhaltsfelds „Neue Welten und neue Horizonte“ behandelt werden: Die Reformation und der Dreißigjährige Krieg stehen für einen geistigen Umbruch – ein Umbruch, der viele Menschen zunächst verunsicherte und dadurch die Hexenverfolgung befördert haben könnte.
Gymnasium, Sekundarstufe II:
Hier lässt sich die Hexenverfolgung in zwei unterschiedliche Bereiche des Lehrplans einbinden:
• als Verfolgung von anders handelnden, nicht gesellschaftlich konformen Personen (Inhaltsfeld 1 „Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive“)
• als Beispiel für Gerichtsverfahren mit einem hohen Maß an Manipulation und Folter, die aus moderner Sicht gegen Ethik und Menschenrechte verstoßen, die aber im Rahmen des damaligen Rechtssystems legitim waren (Inhaltsfeld 3 „Die Menschenrechte in historischer Perspektive“)