Das Bild zeigt eine Frontalansicht vom Haupteingang des Siegburger Stadtmuseums

Kultur macht stark – Rückblick

VIEL ERFOLG, VIEL VERGÜGEN

 

In den vergangenen Jahren haben etliche Kinder an unseren „Kultur macht stark“-Projekten teilgenommen. Sie haben den Museumsbesuch für sich und andere ganz neu erlebbar gemacht. Bis heute kehren viele der Kinder voller Begeisterung ins Museum zurück, um zum Beispiel Besucher durch „ihre“ Abteilungen zu führen oder um als Peers andere Kinder bei neuen Projekten zu begleiten.
 

2016: Das Mammut kommt

Nicht jeder in Siegburg weiß, dass hier einmal Krokodile (vor 25 Millionen Jahren, als es in Siegburg noch wirklich heiß war) und Mammuts (in der Steinzeit, als es kalt und ungemütlich war) gelebt haben. Die Überreste sind heute bei uns im Museum zu sehen.

Im Rahmen des Projekts „Das Mammut kommt“ haben sich die Teilnehmer eine Führung für Kinder ausgedacht. Ein Highlight war natürlich der riesige Mammut-Oberschenkelknochen in unserer Ausstellung. Die Kinder haben diesen Mammutknochen mit Pappmasché abgeformt und aus dem Pappmasché-Knochen einen Museumskoffer gebastelt. Der Koffer wurde gefüllt mit selbst erarbeiteten Steckbriefen zu den Ausstellungsstücken, mit Geschichten, einem Quiz und vielem mehr. Mit diesem Koffer als Ausgangspunkt haben die Kinder ihre Freunde und Familien sowie andere Kinder und Museumsbesucher durch die Ausstellung geführt – einschließlich einer selbst gebauten riesigen Mammut-Höhle. Sogar die Höhlenmalereien auf den Wänden haben die Kinder selbst gestaltet.

Die Kinder waren von dem Projekt so begeistert, dass sie in den Folgejahren ins Stadtmuseum zurückgekehrt sind, um Besucher am Internationalen Museumstag durch „ihre“ Abteilung zu führen.

 

2017: Hänsel und Gretel im Stadtmuseum

Das Projekt „Hänsel und Gretel im Stadtmuseum“ haben wir wieder zusammen mit der Künstlerin Eva Wal umgesetzt. Kinder aus der Gesamtschule und aus dem Kinderheim Pauline von Mallinckrodt haben in den Ferien an einer zweiwöchigen Frühjahrsakademie bei uns im Museum teilgenommen. In unserer Ausstellung haben sie den Komponisten Engelbert Humperdinck und  seine berühmte Oper „Hänsel und Gretel“ kennengelernt. Einzelne Stücke und Lieder aus dieser Oper haben sie anschließend neu inszeniert: zunächst als mediales Schattenspiel, dann als Scherenschnitt. Sie haben ihre eigenen Erfahrungen, Ideen und Vorstellung einfließen lassen und das Märchen entsprechend verwandelt.

Das Schattenspiel haben die Kinder aufgeführt. Für den Scherenschnitt haben sie die Figuren und Hintergründe erstellt. Beides – Schattenspiel und Scherenschnitt  haben sie als Film aufgenommen und bearbeitet. So sind zwei großartige, zum Teil sehr poetische Kurzfilme entstanden.

Am Internationalen Museumstag haben die Kinder außerdem durch die Humperdinck-Abteilung geführt.

Zum Schluss gab es eine große Präsentation für Familien, Freunde, andere Kinder und Museumsbesucher. Für die Filmvorführung wurde eigens ein Hexenhaus in der Humperdinck-Abteilung aufgebaut. Der große Erfolg wurde schließlich mit einem Pizzaessen, einer Planwagenfahrt und gemeinsamem Lebkuchenbacken gefeiert, außerdem haben wir die Kinder zur Hänsel-und-Gretel-Oper eingeladen, die die Kölner Musikhochschule jedes Jahr bei uns im Stadtmuseum aufführt.

Die Kurzfilme

 

2019: Lottchen Maskottchen trifft ... das Krokodil und andere Freunde im Museum

Das Siegburger Lottchen, ein Krokodil, Hänsel und Gretel, ein Mönch, ein Indianer und ein Fabrikarbeiter aus dem 19. Jahrhundert – das sind einige von vielen Figuren, die im Stadtmuseum von vergangenen Zeiten erzählen. Die Kinder in unserem Projekt haben diese Figuren bei einer Übernachtung im Museum zu neuem Leben erweckt. Sie haben ihnen Fragen gestellt und dabei mehr über die Vergangenheit und das Leben dieser Figuren erfahren, die stellvertretend für andere Zeiten, andere Kulturen und andere Lebensweisen stehen. Mit professioneller Unterstützung durch Schauspieler, Musiker und Tänzer haben sie die Geschichten dieser Figuren als Inszenierung auf die Bühne gebracht und das Stück für ihre Familien, Freunde, andere Kinder und Museumsbesucher aufgeführt. Sie haben Masken, Kostüme und Bühnenbilder selbst erstellt, das Ganze mit Musik begleitet und alles filmisch festgehalten.

Lottchen trifft ... das Finale

2021: Neue Freunde für Lottchen

„Neue Freunde für Lottchen“ knüpft unmittelbar an das Projekt von 2019 „Lottchen Maskottchen trifft ...“ an. Wieder stand ein Workshop mit anschließender Aufführung auf dem Programm. Als Peers haben die Teilnehmer früherer Projekte die neuen Kinder durch das Stadtmuseum begleitet und ihr Wissen weitergeben. 

Das Grundkonzept bleibt erhalten: Das Siegburger Lottchen, ein Krokodil, Hänsel und Gretel, ein Mönch, ein indianischer Häuptling aus Amerika, ein Fabrikarbeiter aus dem 19. Jahrhundert und viele Figuren mehr erzählen im Stadtmuseum von vergangenen Zeiten. Während ihres Besuchs im Stadtmuseum haben die Kinder diese Figuren zum Leben erweckt, um sie über deren Vergangenheit zu befragen. Das, was sie in der Interaktion mit den Figuren erfahren haben, brachten sie als pantomimisches Erzähltheater in einer eigenen Inszenierung auf die Bühne. Die dafür benötigten Masken bastelten die Kinder in unserer Werkstatt selbst, sie erstellten Kostüme, Requisiten und Bühnenbilder, begleiteten die Inszenierung mit Musik und filmten das Ganze. Dabei wurden sie von Schauspielern, Musikern und Tänzern unterstützt. 

Das Projekt soll zeigen, wie man ein Museum entdecken und erleben kann: nicht bloß durch trockene Fakten, sondern indem man selbst kreativ wird und das Erlebnis mitgestaltet. Indem die Kinder mit den Figuren interagieren, deren Geschichten in ein Theaterstück verwandeln und als Film festhalten, lassen sie längst vergangene Epochen lebendig werden. Und das nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Familien, für Freunde, andere Kinder und Museumsbesucher.